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Die Gedichte von Nazim Hikmet gelten als eine der wichtigsten und umstrittensten modernen türkischen Lyrik. Als Sohn einer wohlhabenden und einflussreichen Familie wurde Nazim in den 1950er Jahren aus der Türkei verbannt,
Nach vielen Jahren im Gefängnis ging Nazem Hikmet in die Sowjetunion, wo er bis zu seinem Tod lebte und als kommunistischer Dichter galt.
Nazem Hikmets Gedichte wurden in der Türkei wegen seiner kommunistischen Tendenzen und seines Glaubens an marxistische Ideen verboten und ihm wurde die türkische Staatsbürgerschaft entzogen. Im Jahr 2009 wurde ihm die türkische Staatsbürgerschaft von der AKP-Regierung zurückgegeben.
Erstes Gedicht von Nazim Hikmet Poesie
Blauäugiger Riese, Kleine Dame und Geißblatt
In blauen Augen wohnte ein Riese, Für eine zierliche Frau, vertraute sein Herz diese. Sie träumte von einem Haus, klein und fein, Mit einem Marmorgarten, wo Geißblatt und Blüten sich verein’n.
Ein Riese war er, im Wuchs und Herzen, Mit riesigen Händen, bereit ihren Teil zu scherzen. Doch ihr Traum zu erschaffen, es war ihm misslungen, Ein Haus, eine Tür, wo die Liebe konnt‘ gesungen.
In blauen Augen, blinkten Riesentränen, Für die kleine Frau, sie war sein erkorenen. Doch sie sehnte sich nach Ruhe, nach Liebe’s gleichmäßigem Schlag, Müde von Straßen, wo Riesenfüße sie traf.
„Auf Wiedersehen,“ sagte der Riese, sein Herz tat sehr weh, Als sie einen Zwerg wählte, mit Reichtum und viel Zählerei. Im Marmorgarten fand sie ihre Geschichte, Mit Geißblattblüten, an der offenen Tür, die das Licht brachte.
Nun weiß der Riese, in Herzschmerz und Hohn, Für liebende Riesen, wird kein Grab je zu Hause. Nur Marmorgärten, wo Erinnerungen sind zerronnen, Und Geißblattblüten, an der immer offenen Pforten.
Nazim Hikmet Poesie das zweite Gedicht
Walnussbaum
Im Meer, mein Kopf ist wie eine Wolke, leicht zu sehen,
Im Gulhane Garten bin ich wie ein Walnussbaum zu verstehen.
Ein alter Knoten zieht sich fest, der Baum seufzt im Wind,
Weder du noch die Polizei können sagen, es ist mein eigenes Kind.
Im Gulhane Park steht eine Hickory-Baum groß und stark,
Mit Blättern so knackig wie Fische, das antwortet dem Ruf der Natur im Park.
Dornig wie Seide winken und glänzen sie vor Ort,
Zerreiß sie und trockne deine Tränen, oh Rose dort.
Mit hunderttausend Händen reichen meine Papiere aus,
Oh Istanbul, durch hunderttausend Berührungen neigst du dich nach Haus.
Mit Erstaunen schaue ich durch hunderttausend Augen hierher,
Oh Istanbul, in Ehrfurcht halte ich dich ganz nah bei mir.
Der Rhythmus meines Papiers lässt hunderttausend Herzen starten,
Im Gulhane Park spiele ich, als der Hickory-Baum, meine eigenen Arten.
Weder du noch die Offiziere können wirklich sehen,
Das Wesen und den Geist, des Baumes, das ist mein eigenes Verstehen.
Nazim Hikmet Gedichte drittes Gedicht
Grüße an die Arbeiterklasse in der Türkei!
An die Arbeiterklasse der Türkei, ein großer Gruß! Möge Frieden blühen wie Samen überall, ganz bewusst. In jedem Strang, mögen Nüsse reich gedeihen, Denn hellere Tage liegen in euren Händen, seien sie weise.
Tage der Gerechtigkeit, des Ruhms und der Macht, Wo keiner bei Tag ausgenutzt wird, oder hungert in der Nacht. Tage gefüllt mit Brot, Rosen und Freiheit, Für die Arbeiterklasse, eine strahlende und freie Weit.
An die Arbeiter der Türkei, die auf Plätzen stehen, Mit Träumen von Erde, Büchern und produktivem Geschehen. Mit Halbmond und Stern, die den Weg beleuchten, Eure Stimme, eure Stärke wird den Tag sicher versüchten.
An unsere Arbeiterklasse, die den Feind besiegt, Gegen das Sultanat des Geldes, eure Macht sich zeigt. Gegen die Dunkelheit, die Fanatiker und ihren Plan, Steht ihr aufrecht und lasst die Freiheit strahlen, so gut man kann.
Also, an die Arbeiterklasse der Türkei, wir jubeln, Mit Hoffnungen und Träumen für eine klare Zukunft, ohne zu grübeln. Gute Grüße und möge eure Kraft niemals schwanken, Für hellere Morgen und ein besseres Heute, zum Danken.
Nazim Hikmet dichtet das vierte Gedicht
Märtyrer
Märtyrer der Märtyrer, voll Stolz und Würde, Jetzt ist die Zeit, aus Gräbern zu erheben sich, kühn. Von Sakarya bis Inonu, über Afyons weite Flur, Bis Dumlupınar, wo so viele sanken in den Tod hinein.
In Fesseln und Banden sind manche Märtyrer gefallen, doch ihr Geist bleibt bestehen, trotzt allem. Große Wurzeln darunter, in Blut ihr liegt, Eure Opfer, wir gedenken heut an sie.
Tief in der Erde, wo ihr findet eure Ruh, Nähert sich der Feind, stellt uns auf die Probe, harte. Steht auf, oh Märtyrer, denn wir wurden verraten, Erwacht aus eurem Schlaf, kommt zu unserer Hilfe und Rate!
Tief in der Erde, wo ihr schliefet lang, Erwacht nun, denn Versprechen halten ist von großem Drang. Steht auf und rüttelt uns, aus dieser tiefen Verzweiflung, Denn es ist Zeit, zu atmen die freie Luft and Haltung.
Märtyrer der Märtyrer, des nationalen Ansehens, Jetzt ist der Zeitpunkt aus dem Traum zu erwachen, zu gehen!
Nazim Hikmet dichtet das fünfte Gedicht
Deine Augen
Deine Augen, oh deine Augen, sie strahlen wirklich hell, Ob im Gefängnis oder im Krankenhaus, immer göttlich und schnell. Immer in der Sonne, leuchten sie so frei, Wie das Ende Mai, an der Antalya See.
Deine Augen, oh deine Augen, sie haben zuvor geweint, Nackt standen sie da, ihre Tiefe ist verehrt und gemeint. Wie der Blick eines Kindes, so rein und lustig, Doch kein Tag verging ohne die Sonne, prustig.
Deine Augen, oh deine Augen, sie leuchten so hell, Sie sehen Leid, doch sind sie voller Licht, mit Gezähl. Fröhlich und weise, in ihrem mythischen Spiel, Bringen sie jeden Tag Zauber in die Welt, mit Gefühl.
Deine Augen, oh deine Augen, wie Herbsts Umarmung sie sind, Wie Bursa Kastanien, und des Sommers sanfte Wind. Wie der Charme Istanbuls, sie glänzen durch die Jahreszeiten, In jedem Moment, in jedem Traum, sie umleiten.
Deine Augen, oh deine Augen, sie versprechen einen Tag, Wenn die Menschen als Geschwister, finden ihren Weg, ohne Verzagt. Mit deinen Augen, meine Rose, wird die Welt sehen, Eine Vision der Einheit, der Liebe und Wohlgehen.
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Das sechste Gedicht von Nazim Hikmet Gedichte
Die Sehnsucht
Ein Jahrhundert ist vergangen, dein Gesicht habe ich nicht gesehen, Wickel dich um., lass keinen Platz dazwischen. In deinen Augen lässt, keinen Stillstand liegen, Von erleuchteten Seelen weichen die Fragen ab, fast.
Hundert Jahre lang, in der Stadt, bleibt sie,
Erwartet meine Rückkehr, durch Nächte und Tage.
Auf dem gleichen Ast haben unsere Schicksale getanzt,
Vom gleichen Glied haben wir unsere Chance genommen.
Hundert Jahre liegen zwischen uns, doch bleibt die Bindung wie sie begann.
In der Dämmerung, durch lange Jahre, renne ich immer noch dorthin, wo ich hingehöre.
Nazim Hikmet dichtet das siebte Gedicht
Meine Geliebte
Geliebter, wenn Falschheit von meinen Lippen fließt, Lass meine Zunge brechen, ihre Stimme verstummt. Niemals zu sagen: „Ich liebe dich“, in Freude oder Trauer, Denn Wahrhaftigkeit in Liebe ist die Wurzel der Freude.
Geliebter, wenn ich Dir Täuschung schreibe, Lass meine Hand verdorren, ihre Berührung meiden. Dich festzuhalten, dazu soll sie keine Chance haben, Denn Wahrheit im Umschließen ist der wahre Tanz der Liebe.
Und wenn meine Augen dich anschauen und lügen, dann lass Tränen fließen, jede einzelne kristallklar. Mögen sie niemals wieder deinen strahlenden Anblick sehen, Denn Wahrheit in der Sicht ist die reinste Farbe der Liebe.
Nazim Hikmet dichtet das achte Gedicht
Vaterlandsverräter
In kräftigen Schlagzeilen hinterlässt Hikmets Verrat seinen Eindruck.
„Amerika hilft mit Pfunden so groß,“ während Admiral Willemson mit einem Lächeln Stellung bezieht.
Hikmet behauptet, mit so wahrer Stimme, „Wir sind nur Schatten unter Rot, Weiß und Blau“.
Anschuldigungen fliegen, „Hikmets Verrat!“ schreien sie, doch er bleibt standhaft, ohne mit der Wimper zu zucken.
„Ja, ich bin der Verräter,“ verkündet Hikmet, „wenn es eine Schande ist, mein Heimatland zu lieben.“
„Wenn dein Heimatland Gold ist, und unermesslicher Reichtum, dann halte ich meinen Verrat tapfer fest.“
Denn wenn Heimat nur Profit und Gewinn bedeutet, wenn der Preis für Patriotismus der Schmerz des anderen ist,
wenn es Hunger, Kälte und Verzweiflung bedeutet, dann „bin ich der Verräter,“ erklärt Hikmet.
„Wenn deine Flaggen auf dem Rücken der Schwachen fliegen, wenn dein Stolz gedeiht während die Zukunft anderer düster ist,
wenn Heimat Basen, Bomben und Macht bedeutet, dann strahlt mein Verrat umso heller.“
Denn am Ende, mit Überzeugung und Herz, erhebt sich Hikmets Stimme und hebt ihn hervor.
In der Sommerhitze sagen die Schlagzeilen, „Hikmets Verrat geht auch heute noch weiter.“
Nazim Hikmet Poesie ist das neunte Gedicht
Wenn Sie eine Cloud sind
Über dem Meer, leuchtet eine Wolke, An der Seite ein Schiff mit silbernem Spiegel. Darin, ein Fisch von goldener Farbe, Liegt inmitten des tiefblauen Mooses.
Am Ufer, ein Mann steht tief in Gedanken, Füße versinken im Sand, kann er ranken. Sollte ich die Wolke sein, so hoch? Oder vielleicht das Schiff, zieht es den Bogen?
Sollte ich der Fisch sein, frei schwimmend? Oder das Moos, das Meer befiehlt es spiellend? Weder dieses, noch jenes, noch sie, Nicht nur ein Teil, sondern das ganze Schmuckstück, sieh.
Denn ich muss das Meer sein, mein Sohn, Mit seinen Wolken, Schiffen und der Sonne Lohn Mit seinen Fischen und Algen, die schwanken, Denn in seiner Gänze, wünsch ich zu bleiben, danken.
Nazim Hikmet dichtet das zehnte Gedicht
Blauer Hafen
Ich bin erschöpft, mein Kapitän, bitte halt.
Lass einen anderen verbuchen unsere Gestalt.
Am Çınarlı Dom, an der blauen Hafenpforte,
bringst du mich nicht zur vorbestimmten Orte